Gitarrendecke mit Text

Ei­ni­ge Le­bens­da­ten über Jo­hann Kuh­nau (1660 – 1722)

Faksimile der Gavotte Nr. 7
Johann Kuhnau (Ausschnitt eines handkolorierten Titelkupfers des Notenbandes „Neue Clavier-Übung“ aus dem Jahr 1689 (Siehe: Bach-Archiv Leipzig: „Ein Vorbild für Bachs `Clavier-Übung´“

Jo­hann Kuh­nau wur­de am 6. A­pril 1660 in Gei­sing ge­bo­ren und ver­brach­te dort im säch­si­schen Erz­ge­bi­rge sei­ne Kind­heit. An der re­li­gi­ö­sen Kreuz­schu­le in Dres­den lern­te er ne­ben La­tein und Grie­chisch auch Lo­gik und Rhe­to­rik. Mu­sik­un­ter­richt er­hielt er vom Dresd­ner Hof­or­ga­nis­ten Chris­toph Kit­tel und dem Hof­ka­pell­mei­ster Vin­cen­zo Al­bri­ci. 1682 ging Kuh­nau zum Ju­ra­stu­di­um nach Leip­zig. 1684 be­kam er dort im zwei­ten An­lauf die Stel­le des Tho­mas­or­ga­nis­ten und im Jahr 1701 die an­ge­sehe­ne Stel­le des Tho­mas­kan­tors. 1689 hei­ra­te­te er die Leip­zi­ger Bür­gers­toch­ter Sa­bi­ne Eli­sa­beth Platt­ner. Sie be­ka­men acht Kin­der, von de­nen drei Töch­ter ih­ren Va­ter ü­ber­leb­ten. Nicht nur als Kom­po­nist, son­dern auch als Ju­rist und Schrift­stel­ler fei­er­te er gro­ße Er­fol­ge. Kuh­nau wur­de von der nach­fol­gen­den Mu­si­ker­ge­ne­ra­tion, mit Ge­org Fried­rich Hän­del, Jo­hann Mat­the­son, Ge­org Phil­lipp Te­le­mann und auch Jo­hann Se­bas­tian Bach, ge­lobt und an­er­kannt. (Vgl.: K. Erler: „Jo­hann Kuh­nau – Ei­ne kur­ze Bi­o­gra­phie“ on­line un­ter: https://daviderler.de/johann-kuhnau/johann-kuhnau-biographie/. Mehr über das Le­ben von Jo­hann Kuh­nau von J.-M. War­szaws­ki in fran­zö­si­scher Spra­che mit Mu­sik­bei­spie­len on­line un­ter: https://www.musicologie.org/Biographies/k/kuhnau_johann.html.)

Nach­dem Jo­hann Kuh­nau 1689 sei­nen er­sten Band mit Kla­vier­ü­bun­gen „Neü­er Cla­vier Ubung | Er­ster Theil“ mit Er­folg selbst he­raus­ge­bracht hat­te, mo­ti­vier­te ihn die po­si­ti­ve Re­sonanz von „Lieb­ha­bern“ und „Gön­nern“ im Um­feld der Haus­mu­sik zu wei­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen, so dass er 1692 erst­mals sei­nen zwei­ten Band mit Kla­vier­ü­bun­gen „Neü­er Cla­vier Ü­bung | An­drer Theil“ und da­nach in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den wei­te­re Auf­la­gen bei­der Bän­de he­raus­brach­te, von de­nen ak­tu­ell ei­ni­ge di­gi­ta­li­siert wur­den und nun un­kom­pli­ziert öf­fent­lich zu­gän­gig und on­line ab­ruf­bar sind (Direkt­links mit neu­em Brow­ser­fens­ter):



„Neüer Clavier Ubung | Erster Theil“ (Leipzig 1689): Städ­ti­sche Bib­li­o­the­ken Leip­zig, Samm­lung Carl-Fer­di­nand Be­cker, Di­gi­ta­li­sat SLUB Dres­den
„Neü­er Cla­vier Übung | An­drer Theil“ (Leip­zig 1692): Bib­li­othèque na­tio­na­le de France, dévpar­te­ment Mu­sique, source gallica.bnf.fr.
„Neüer Clavier Ubung | Erster Theil“ (Leipzig 1695): Städ­tische Bib­li­o­the­ken Leip­zig, Samm­lung Carl-Fer­di­nand Be­cker, Di­gi­ta­li­sat SLUB Dres­den.
„Neüer Clavier Übung | An­drer Theil“ (Leip­zig 1695): Städ­tische Bibliotheken Leipzig, Sammlung Carl-Ferdinand Becker, Digitalisat SLUB Dresden.
„Neüer Clavier Übung | Andrer Theil“ (Leipzig 1703): KBR (Belgien) general catalog, provenance: Fétis, François-Joseph 1784-1871, RISM A/I/5 K 2989.

Blume von Johann Kuhnau
Blu­men­ver­zie­rung der „Sa­ra­ban­de“, in: Jo­hann Kuh­nau: „Neüe Clavier Übung | Andrer Theil“, Selbst­ver­lag, Leip­zig 1692, S. 8 (Bib­li­othèque na­tio­nale de France).

Die „Ga­votte“ der sieb­ten und letz­ten Suite des zwei­ten Ban­des und das „Pra­lu­di­um der fünf­ten Par­tie des ers­ten Ban­des sei­ner Kla­vier­ü­bun­gen sind auch als ein­zel­ne Sät­ze ein gu­ter Ein­stieg, um die Ori­gi­na­li­tät der Mu­sik von Jo­hann Kuh­nau mit der mo­der­nen klas­si­schen Kon­zert­gi­tar­re zu ent­de­cken.

Buchcover: Johann Kuhnau: Praludium der Partie Nr. 5

Jo­hann Kuh­nau: „Neü­e Cla­vier U­bung | Ers­ter Theil“

„Pra­lu­dium“ der Partie Nr. 5

Das „Pra­lu­di­um“ der Par­tie Nr. 5 ge­hört zu ei­ner von ins­ge­samt sie­ben Par­tien (Sui­ten), die Jo­hann Kuh­nau im Jahr 1689 als Or­ga­nist der Thomas­kir­che in Leip­zig in sei­nem No­ten­band „Neüer Clavier Ubung | Erster Theil“ „auf­ge­set­zet“ und „ver­le­get“ hat, um es al­len „Lieb­ha­bern zu Son­der­bah­rer“ kom­men zu las­sen, so je­den­falls hat­te er es selbst im Buch­ti­tel for­mu­liert. Als Mu­si­ker mit der Bio­gra­fie ei­nes Uni­ver­sal­ge­lehr­ten soll­te ihm des­we­gen nicht nur als Kom­po­nist An­er­ken­nung zu­teil wer­den, son­dern auch als Dru­cker und Ver­le­ger, da er ei­gens bei der An­fer­ti­gung der Druck­plat­ten und als Un­ter­neh­mer bei der Ko­or­di­na­tion und der Ver­mark­tung half.

Um die für Tas­ten­in­stru­men­te vor­ge­se­he­ne Kom­po­si­tion mit ei­ner Gi­tar­re und ih­ren spe­ziel­len Ei­gen­schaf­ten als Zupf­in­stru­ment mög­lichst ori­gi­nal und ein­fach spie­len zu kön­nen, sind nun diese drei neu­en Gi­tar­ren­ver­sio­nen ent­stan­den:

- Die Ver­sion „Leip­zi­ger Ori­gi­nal“, ei­ne Trans­krip­tion in der al­le Tö­ne des Kla­vier­stücks er­hal­ten sind und nur die Ton­art und die No­ta­tion an die Gi­tar­re an­ge­passt sind,

- ei­ne „kom­plet­te Gi­tar­ren­ver­sion“ mit An­ga­ben von Fin­ger­sät­zen und al­len be­kann­ten Ver­zie­run­gen des Prä­lu­di­ums, die im Leip­zi­ger Ori­gi­nal­druck noch nicht ein­ge­tra­gen wa­ren und erst spä­ter in den ver­schie­de­nen Ori­gi­nal­aus­ga­ben er­schie­nen sind und

- ei­ne „ver­ein­fach­te Gi­tar­ren­ver­sion“ mit ei­ner Adap­tion des Me­lo­die­ver­laufs im Bass für Frei­zeit­spie­ler mit we­ni­ger tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten.

Buch: Kuhnau, Praludium Nr. 5, Seite 5

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Buchcover: Kuhnau, Praludium Nr. 5

Symbol Buchausstattung Buchausstattung/ Infos:

⸰ Seitenzahl: 16
⸰ Format: DIN A4
⸰ Einband: Booklet
⸰ Laminierung: matt
⸰ Papiersorte: weiß, 90 g

⸰ Erscheinungstermin: 13. November 2023
⸰ Lieferstatus: verfügbar
⸰ Heft: 15,00 €
⸰ E-Book: 9,99 €

Symbol ISBN BuchISBN 9783757823696
Symbol ISBN E- BookISBN 9783757844264

Buchcover: Johann Kuhnau: Gavotte der Partie Nr. 7

Jo­hann Kuh­nau: „Neü­e Cla­vier Ü­bung | An­drer Theil“

„Ga­votte“ der Par­tie Nr. 7

Nach­dem Jo­hann Kuh­nau 1689 sei­nen ers­ten Band mit Kla­vier­ü­bun­gen „Neü­er Cla­vier U­bung | Ers­ter Theil“ mit Er­folg selbst he­raus­ge­bracht hat­te, mo­ti­vier­te ihn die po­si­ti­ve Re­so­nanz von „Lieb­ha­bern“ und „Gön­nern“ im Um­feld der Haus­mu­sik zu wei­te­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen, so dass er 1692 erst­mals sei­nen zwei­ten Band mit Kla­vier­ü­bun­gen „Neü­er Cla­vier Übung | An­drer Theil“ he­raus­brach­te, ein­schließ­lich der hier vor­ge­stell­ten „Ga­votte“ aus der sieb­ten Par­tie. In ei­ner Ein­lei­tung rich­tet sich Jo­hann Kuh­nau per­sön­lich an die Ab­neh­mer­schaft sei­ner Kla­vier­kom­po­si­tio­nen und ver­spricht, sie mit sorg­fäl­tig ü­ber­ar­bei­te­ten Stü­cken und mit bes­se­rer Druck­qua­li­tät als im ers­ten Band zu „ver­gnü­gen“. Wäh­rend er die ei­nen zum Üben auf­for­dert, mun­tert er die an­de­ren auf, über sei­ne Wer­ke nach­zu­den­ken und sie wei­ter­zu­ent­wickeln. Kuh­nau be­trach­tet sei­ne Kla­vier­mu­sik nicht als ab­so­lu­te Wer­ke, son­dern ge­stat­tet den Lieb­ha­bern sei­ner Mu­sik die Frei­heit, sie in­di­vi­du­ell an­zu­pas­sen, wenn sie denn „des Cla­viers, und der Com­po­si­tion mäch­tig“ sei­en. Die­se Aus­sa­ge kann als He­raus­for­de­rung für Gi­tar­ris­ten auf­ge­fasst wer­den! Die Ga­votte ist ein gu­ter Ein­stieg, um die Ori­gi­na­li­tät der Mu­sik von Jo­hann Kuh­nau auch mit der mo­der­nen klas­si­schen Kon­zert­gi­tar­re zu ent­de­cken. Um das Stück mit ei­ner Gitarre mög­lichst ori­gi­nal und ein­fach spie­len zu kön­nen, sind die­se drei Gi­tar­ren­ver­si­onen ent­stan­den:

- Eine Tran­skrip­tion des Leip­zivger Exem­plars von 1692, die auf­grund ih­res Ton­um­fangs nur mit his­to­ri­schen Gi­tar­ren, die zu­sätz­li­che Bass­sai­ten ha­ben, ge­spielt wer­den kön­nen,

- eine Gi­tar­ren­ver­sion für die Lau­ten­stim­mung D, A, d, fis, h und e1 in der Ori­gi­nal­ton­art, tief­grün­dig und mit viel „See­le“, aber schwe­rer zu spie­len, als die

- Gi­tar­ren­ver­sion in D-Moll, in der zwar ei­ni­ge zu tie­fe Ori­gi­nal­tö­ne ge­än­dert wer­den muss­ten, die aber so ein­fa­cher zu spie­len ist.

Buch: Kuhnau, Gavotte Nr. 7, Seite 8

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Faksimile der Gavotte Nr. 7
Fak­si­mi­le der „Ga­votte“ der Par­tie Nr. 7, in: Jo­hann Kuhn­au: „Neüe Clavier Übung | Andrer Theil“, Selbst­verlag, Leip­zig 1692, S. 68 (Bib­lio­thèque natio­na­le de France).

Buch: Kuhnau, Gavotte Nr. 7, Seite 8

Symbol Buchausstattung Buchausstattung/ Infos:

⸰ Seitenzahl: 12
⸰ Format: DIN A4
⸰ Einband: Booklet
⸰ Laminierung: matt
⸰ Papiersorte: weiß, 90 g

⸰ Erscheinungstermin: 19. Februar 2024
⸰ Lieferstatus: verfügbar
⸰ Heft: 13,50 €
⸰ E-Book: 9,99 €

Symbol ISBN BuchISBN 9783758316685
Symbol ISBN E- BookISBN 9783758349140