Gitarrendecke mit Text

Die Spa­ni­sche Ton­wort­lehre „Sol­fe­o“ im Gi­tar­ren­un­ter­richt

Das Tonwort La
Das spanische Tonwort „La“

Die spa­ni­sche Ton­wort­leh­re „Sol­fe­o“ ist das Spre­chen o­der Sin­gen der spa­ni­schen No­ten­na­men Do, Re, Mi, Fa, Sol, La, Si. Die­se Le­se­ü­bun­gen sind Be­stand­teil des ge­re­gel­ten Mu­sik­un­ter­richts in Spa­ni­en. Da sie a­ber sehr an­stren­gend und schwier­ig sind, sind sie meis­tens auch nicht so be­liebt. Trotz­dem kann eine Grund­i­dee des Sol­fe­os im Un­ter­richt an­ge­wen­det wer­den: Die Kon­gru­enz von Be­we­gun­gen und Spra­che. Das Ü­ben von kom­pli­zier­ten Stü­cken kann so ver­ein­facht wer­den. Wie das geht, zei­ge ich gern in mei­nem Un­ter­richt.

Ü­ber per­sön­li­che Er­fah­run­gen mit dem Sol­fe­o im spa­ni­schen Bil­dungs­sys­tem ha­be ich für mei­ne Ma­gis­ter­ar­beit vie­le Ge­sprä­che mit Stu­den­ten und Leh­rern ge­führt, die ich, a­no­ny­mi­siert, trans­kri­biert und ü­ber­setzt ha­be. Das sind auch nach so vie­len Jah­ren im­mer noch in­te­res­san­te Mei­nun­gen. Schü­ler, de­nen die Ma­gis­ter­ar­beit zu um­fang­reich und zu teu­er ist und In­te­res­se an ein­zel­nen In­ter­views ha­ben, kön­nen sich die Ma­gis­ter­ar­beit auch in der Bib­li­o­thek aus­lei­hen.

Buchcover: Solfeo und Taketina

Solfeo und TaKeTiNa

Eine Gegen­über­stel­lung zwei­er He­ran­ge­hens­wei­sen an Rhyth­mus

Solfeo und TaKeTiNa wer­den in die­ser Ma­gister­ar­beit an­hand ei­ner um­fang­rei­chen qua­li­ta­ti­ven For­schung un­ter den Aspek­ten „Ge­brauch der Stim­me“, „Kör­per­be­we­gun­gen“ und „Dis­zi­plin“ ana­ly­siert. Da­zu ha­be ich in Spa­nien und Deutsch­land zahl­rei­che In­ter­views mit Hoch­schul­leh­rern, Leh­rern, Stu­den­ten und Schü­lern des Con­ser­va­to­rio Su­pe­ri­or de Mú­si­ca de Ma­drid, des Con­ser­va­to­rio de Mú­si­ca de Pa­len­cia, des Co­le­gio In­ter­na­cio­nal de Va­lla­do­lid, des Con­ser­va­to­rio de Mú­si­ca de Va­lla­do­lid, des Con­ser­va­to­rio Su­pe­ri­or de Mú­si­ca de Hues­ca und der Carl von Os­sietz­ky Uni­ver­si­tät Ol­den­burg durch­ge­führt und aus­ge­wer­tet. Die In­ter­views sind hier im Ori­gi­nal und als struk­tu­rier­te Über­set­zun­gen wie­der­ge­ge­ben.

Die von En­car­na­ción Ló­pez de Are­no­sa zum sol­feo rít­mi­co aus­dif­feren­zier­te Ton­wort­leh­re Sol­feo und die von Rein­hard Fla­tisch­ler ent­wi­ckel­te ganz­kör­per­li­che Rhyt­mus­pä­da­go­gik Ta­Ke­Ti­Na ste­hen im Fo­kus der Be­trach­tung. In bei­den He­ran­ge­hens­wei­sen an Rhyt­mus geht es um die Ab­stim­mung ver­schie­de­ner Ebe­nen wie Stim­me, Hän­de und Fü­ße. Sol­fe­oschü­ler be­schäf­ti­gen sich als Mu­sik­the­ore­ti­ker, die Rhyt­mus­ana­lyse be­trei­ben, Ta­Ke­Ti­Na-Teil­neh­mer ar­bei­ten kör­per­lich, um das Ur­phä­no­men Rhyt­mus zu er­fah­ren. Ta­Ke­Ti­Na kann zur Per­sön­lich­keits­bil­dung bei­tra­gen und men­schli­che und so­zi­ale We­rte ver­mit­teln. Da­zu ge­hört der be­wuss­te Um­gang und die Nut­zung ei­ge­ner mu­si­ka­li­scher Re­ssour­cen, die För­de­rung der ei­ge­nen Sen­si­bi­li­tät und der Wahr­neh­mungs­mögl­ich­kei­ten so­wie die Schu­lung des in­ne­ren Pul­ses und die Ko­or­di­nie­rung meh­re­rer rhyth­mi­scher Ebe­nen. Mit Sol­feo kön­nen Grund­la­gen der all­ge­mei­nen Mu­sik­leh­re so­wie das In­stru­men­tals­piel und die Ge­hör­bil­dung pra­xis­nah un­ter­rich­tet wer­den. Die Er­run­gen­schaft des Sol­feos ist ein ef­fek­tiv bil­den­der Un­ter­richt. Der Er­folg des Ta­Ke­Ti­Na ist die Ver­bin­dung des Fach­li­chen mit dem So­zi­a­len. Der Kom­bi­weg aus der Ton­wort­leh­re Sol­feo und der stimm­lich kör­per­li­chen Rhyt­mus­ar­beit Ta­Ke­Ti­Na ist eine attrak­tive Grund­la­ge mu­si­ka­li­scher Bil­dung und bie­tet vie­le An­rei­ze für ei­nen fort­schritt­li­chen Mu­sik­un­ter­richt.

Buchcover: Solfeo und Taketina

 

Im Mu­sik­un­ter­richt in nord­deut­schen Schu­len ist der Un­ter­schied zwi­schen No­ten­namen und Ton­na­men kaum noch ein The­ma. „Sol­mi­sa­tion“, „Ton­wort­leh­re“ und „Sol­feo“ wer­den al­len­falls noch mit un­lieb­sa­mer No­ten­lek­tü­re in Zu­sam­men­hang ge­bracht. Kaum je­mand übt heut­zu­ta­ge noch das Sin­gen auf Ton­na­men. Das ist ei­ne fast ver­ges­se­ne und wohl auch ei­ne et­was ver­al­te­te, aber im­mer noch in­te­res­san­te Un­ter­richts­me­tho­de. In Spa­nien wur­de in den 80er Jahren der Um­gang mit Ton­wör­tern mo­der­ni­siert. Es ent­stand die Idee, Ton­na­men nicht mehr zu sin­gen, son­dern nur noch rhyth­misch zu spre­chen. Sol­feo wur­de zum sol­feo rít­mi­co wei­ter­ent­wi­ckelt. In vie­len Mu­sik­kon­ser­va­to­rien und Schu­len hat­te ei­ne Aus­dif­feren­zie­rung der Ton­wort­leh­ren be­gon­nen, die auch heu­te noch Un­ter­richts­ab­läu­fe be­stimmt und in den In­stru­men­tal­un­ter­richt ein­wirkt. Es ent­stand auch viel neu­es schrift­li­ches Un­ter­richts­ma­ter­ial bei­spiels­wei­se von En­carnación Ló­pez de Are­no­sa. Be­kann­ter und be­lieb­ter als Sol­feo ist die von Rein­hard Fla­tisch­ler ent­wi­ckel­te ganz­kör­per­li­che Rhyt­mus­pä­da­go­gik Ta­KevTi­Na. Auch in sei­ner He­ran­ge­hens­wei­se an Rhyt­mus geht es um die Ab­stim­mung ver­schie­de­ner Ebe­nen wie „Stim­me“, „Hän­de“ und „Fü­ße“. Wäh­rend sich Sol­feo­schü­ler als Mu­sik­theo­re­ti­ker be­schäf­ti­gen, die Rhyt­mus­ana­ly­se be­trei­ben, ar­bei­ten Ta­Ke­Ti­Na- Teil­neh­mer eher kör­per­lich, um das Ur­phä­no­men Rhyt­mus zu er­le­ben. Ver­ein­facht die Kon­gru­enz von Stim­me, Be­we­gung und theo­re­ti­schem Ge­halt das Er­ler­nen von Rhyt­mus?

Um Er­fah­rungs­wer­te von Nut­zern des Sol­feo und des Ta­Ke­Ti­Na ver­glei­chen zu kön­nen, hat­te ich im Rah­men mei­ner Ma­gister­ar­beit in Spa­nien und Deutsch­land zahl­rei­che In­ter­views mit Hoch­schul­leh­rern, Leh­rern, Stu­den­ten und Schü­lern des Con­ser­va­to­rio Su­pe­rior de Mú­si­ca de Ma­drid, des Con­ser­va­to­rio de Mú­si­ca de Pa­len­cia, des Co­le­gio In­ter­na­cio­nal de Va­lla­do­lid, des Con­ser­va­to­rio de Mú­si­ca de Va­lla­do­lid, des Con­ser­va­to­rio Su­pe­rior de Mú­si­ca de Hues­ca und der Carl von Os­sietz­ky Uni­ver­si­tät Ol­den­burg durch­ge­führt und aus­ge­wer­tet. Die In­ter­views sind hier im Ori­gi­nal und als struk­tu­rier­te Über­set­zun­gen wie­der­ge­ge­ben. Die um­fang­rei­che qua­li­ta­ti­ve For­schung bil­det das em­pi­ri­sche Ma­te­ri­al die­ser Ma­gister­arb­eit, in der ich die He­ran­ge­hens­weivsen an Rhyt­mus, Sol­feo und Ta­Ke­Ti­Na, un­ter den Aspek­ten „Ge­brauch der Stim­me“, „Kör­per­be­wegun­gen“ und „Dis­ip­lin“ ana­ly­siert ha­be.

Symbol Buchausstattung Buchausstattung/ Infos:

⸰ Seitenzahl: 232
⸰ Format: DIN A4
⸰ Einband: Paperback
⸰ Laminierung: strukturgeprägt
⸰ Papiersorte: cremeweiß 90 g
⸰ Erscheinungstermin: 30.11.2015
⸰ Lieferstatus: verfügbar
Symbol ISBN BuchISBN: 9783738652390
Symbol ISBN E- BookISBN: 9783739283715

⸰ Taschenbuch: 49,90 €;
⸰ E-Book: 39,99 €

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